ND - neue diffusion
ein dokumentationsprojekt
AKADEMIE FÜR KULTUR- UND WISSENSCHAFTSWISSENSCHAFT - ABE
INSTITUT FÜR STUDIEN DER MUSIKKULTUR DES PORTUGIESISCHEN SPRACHRAUMES - ISMPS
50 Jahre Hochschullehre und Forschung
Musikethnologie und Ästhetik
Prof. Dr. Antonio Alexandre Bispo
I° INTERNATIONALES SYMPOSIUM
KIRCHENMUSIK UND BRASILIANISCHE KULTUR
São Paulo, 27. September - 3. Oktober 1981
GREGORIANIK UND MUSIKKULTURSTUDIEN
2. und 3. Oktober 1981
Konzept und wissenschaftliche Leitung
Antonio Alexandre Bispo
ein kultur- und religionswissenschaftliches Symposium
ausgehend von seiner Dissertation
Die katholische Kirchenmusik in der Provinz São Paulo zur Zeit des Brasilianischen Kaiserreiches, Universität Köln 1979
Kultursekretariat der Regierung São Paulo
Gregorianischer Chor der Chorbewegung des Staats São Paulo
Abtei São Bento von São Paulo
Abtei São Bento von Rio de Janeiro
Institut für hymnologische und musikethnologische Studien, Maria Laach
Consociatio Internationalis Musicae Sacrae, Rom
Pontificio Istituto di Musica Sacra, Rom
Gregorianisches Institut, Lissabon
2.Oktober 1981, 8:00 Uhr
Mosteiro de São Bento
Thema: Gregorianische Messe in der Benediktiner-Abtei
Zelebrant:
Abt Dom Joaquim de Arruda Zamith O.S.B.
Proprium der Messe des Hl. Geistes
Ordinarium XI
Gregorianischer Chor – Movimento Coral des Staates São Paulo
Ltg. Eleanor Florence Dewey C.R.S.A.
Kolloquium
Der Gregorianische Choral und die Hochschulstudien im Mosteiro de São Bento in São Paulo.
Entwicklung der Studien und Überlegungen in den letzten Jahrzehnten
Abt Dom Joaquim de Arruda Zamith O.S.B.
Der Gregorianische Choral und die Hochschulstudien im Mosteiro de São Bento in Rio de Janeiro.
Entwicklung der Studien und Überlegungen in den letzten Jahrzehnten
Dom João Evangelista Enout O.S.B.
Semiologie: Erneuerung der Interpretationspraxis des Gregorianischen Chorals
nach den rezenten Studien von D. Eugène Cardine OSB und ihre Rezeption in Brasilien.
Die Bildung eines Gregorianischen Chors mit einer Frauensektion des Movimento Coral des Staates São Paulo für die Realisierung des Symposiums Kirchenmusik und Brasilianische Kultur
Eleanor Florence Dewey C.R.S.A.
Der Gregorianische Choral und die volkskundliche Forschung.
Der gregorianische Beitrag zur Musik Brasiliens nach Analyse ihrer Konstanten
Pe. Dr. José Geraldo de Souza S.D.B.
Die Ward-Methode in Brasilien und die Notwendigkeit ihrer kulturellen Anpassung.
Die veränderte Ward-Methode in der musikalischen Früherziehung und in der Ausbildung von Musiklehrern
im Rahmen der Nova Difusão und am Musikinstitut São Paulo
Prof. Nicole Jeandot O.S.U.
Der Gregorianische Gesang in der Ausbildung und in der Musikpraxis der Sängerknaben von Petrópolis.
Frei Joel Postma O.F.M.
Das Studium des Gregorianischen Gesanges unter sozial- und kulturwissenschaftlicher Orientierung
Der experimentelle gregorianische Chor ND beim Herbstfestival von São Paulo 1970
und die Aufführungspraxis beim Vortrag in der Iphigenia-Kirche 1973.
Dr. Antonio Alexandre Bispo
3. Oktober
Gregorianik und die Kirchenmusikalische Praxis in der Gegenwart
Vorträge europäischer Gregorianisten
Zur Praxis des Gregorianischen Chorals
Prof. Dr. Josef Lennards
Zentrum für Ward Methode von Roermond, Niederlande
und
Dr. Gabriel M. Steinschulte
Osservatore Romano
Debatte
Gregorianik & Sozial- und Kulturwissenschaft
Ltg. Dr. Antonio Alexandre Bispo
Thesen: Überdenken von Denk- und Sichtweisen des Historizismus des 19. Jahrhunderts und der kirchenmusikalischen Restauration ist notwendig. Die Besinnung auf den sozial- und kulturwissenschaftliche Ansatz, der in Brasilien im Rahmen der Nova Difusão seit 1968 entwickelt wurde, sollte gefördert werden. Der Gregorianische Gesang darf keinesfalls Einfallstor für reaktionäre Strömungen sein. Die Gefahr zur Verbreitung und Verfestigung erzkonservativer Tendenzen in Theologie und im Kirchenverständnis verlangt in kultur- und religionswissenschaftlicher Hinsicht äußerste Aufmerksamkeit. Der Gregorianische Gesang ist in seinen Kontext- und Zeitbedingtheiten in einer prozessorientierten Musikkulturforschung zu betrachten. Die Vorschläge für die Praxis des Gregorianischen Chorals in außereuropäischen Ländern, die beim Internationalen Kirchenmusikkongress in Bonn 1979 erarbeitet wurden, müssen neu diskutiert werden.